Lebenselixier Folsäure-nicht nur für Schwangere!

Lebenselixier Folsäure-nicht nur für Schwangere!

Eisen-dem stärksten Element auf der Spur Du liest Lebenselixier Folsäure-nicht nur für Schwangere! 3 Minuten Weiter Brauchen Kinder Nahrungsergänzungsmittel?

Folsäure, auch als Vitamin B9 bekannt, gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen, die der Körper nicht selbst herstellen kann, weshalb Menschen oft von einem Mangel betroffen sind. Dies liegt u.a. an der industriellen Verarbeitung und dem Kochen von Lebensmitteln, wobei der Verlust bis zu 75% betragen kann. Gleichwohl ist Folsäure unentbehrlich für unser System und ein Mangel zeigt sich in verschiedenen Symptomen von leicht bis schwerwiegend. Was viele nicht wissen: Folsäure ist heutzutage vor allem in Verbindung mit Kinderwunsch und Schwangerschaft bekannt, dabei ist Folsäure ebenso essenziell für weitere gesundheitliche Themen. In diesem Beitrag erfährst du heute, wofür wir genau Folsäure benötigen.

 

Herz-Kreislauf-System

Folsäure ist an der Umwandlung von Homocystein zu Methionin beteiligt. Homocystein ist eine schwefelhaltige Aminosäure, welche im Rahmen des Stoffwechsels als Abbauprodukt gebildet wird. Da ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen assoziiert wird, kann Folsäure dieses Risiko reduzieren, indem es den Homocystein-Stoffwechsel unterstützt. Außerdem begünstigt ein Mangel an Folsäure die Entstehung von Thrombosen, wobei sich das Homocystein anhäuft. Inzwischen ist sogar die Hyperhomocysteinämie (erhöhte Homocysteinwerte) als eigenständige atherosklerotische Erkrankung anerkannt. Mit Folsäure hast du die Möglichkeit, hier entgegenzuwirken.

 

Kinderwunsch und Schwangerschaft

Wegen der hohen Zellteilungsrate ist gerade in dieser sensiblen Phase ein stabiler Folsäurehaushalt von enormer Bedeutung. Ein Mangel an Folsäure wird u.a. mit schweren Missbildungen des heranwachsenden Kindes in Verbindung gebracht. Während einiger Studien konnte man feststellen, dass die Missbildungsrate bei täglicher Folsäuregabe nahezu halbiert werden konnte. Auch Neuralrohrdefekte, Herzfehler und Harnwegsverengungen hatten einen starken Rückgang (1). In den USA, Kanada und Chile ist seit 1998 wegen dieser Problematik sogar die Anreicherung einiger Grundnahrungsmittel mit Folsäure gesetzlich geregelt. 

Nerven & Psyche

Folsäure hat eine wichtige Rolle im menschlichen Nervensystem, da sie an der Synthese von Neurotransmittern beteiligt ist. Diese sind biochemische Stoffe, welche Reize von einer Nervenzelle zur anderen Nervenzelle weitergeben, verstärken oder modulieren. Außerdem spielt Folsäure eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Aminosäuren zu Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Diese Neurotransmitter sind essenziell für die Regulation von Stimmung und Emotionen. Ein Mangel an Folsäure wird mir Depressionen, Gedächtnisproblemen und weiteren Neuropathien in Verbindung gebracht. Während einer Studie konnte man unter Folsäuregabe einen Rückgang von 30% der Symptome einer Depression feststellen. (2)

Immunsystem

Folsäure spielt eine wichtige Rolle für ein gesundes Immunsystem, da sie bei der Produktion von weißen und roten Blutkörperchen mitwirkt. Aufgrund dieser unterstützenden Wirkung  auf das Immunsystem, kann sie ebenfalls dazu beitragen, entzündliche Prozesse im Körper zu regulieren. Latente Entzündungen im Körper spielen eine große Rolle im Bezug auf chronische und schwerwiegende  Erkrankungen, wie z.B. Krebs. Dieser Zusammenhang  wurde bei einem internationalen Symposium in Heidelberg an konkreten Beispielen vorgestellt. Hier untersuchte man die stufenweise Entwicklung von malignen Tumoren auf Basis von oxidativem Stress und Entzündungen. (3)

 

Wie viel Folsäure brauchen wir?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Personen ab 13 Jahren 300 µg Folsäure täglich. Während der Schwangerschaft und Stillzeit steigt die tägliche Zufuhrempfehlung auf 550 µg bzw. 450 µg Folsäure. Außerdem sollten Frauen mit Kinderwunsch bereits vor der Schwangerschaft mit der erhöhten Einnahme von ca. 400 µg Folsäure beginnen. 

 

 

 

 

(1)https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35691683

(2)https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0029-1185990?device=desktop&innerWidth=412&offsetWidth=412

(3)https://www.aerzteblatt.de/archiv/50481/Onkologie-Wie-chronische-Entzuendungen-zu-Krebserkrankungen-fuehren